„Zum Abschluss kicken wir noch ein bisschen“
Ist ein Abschlussspiel wirklich sinnvoll? Unter gewissen Umständen schon. Aber betrachten wir uns mal den menschlichen Körper. Bei der anaeroben Ausdauer sinkt die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn, weshalb es zum Konzentrationsverlust der Spieler kommt. Unter anaerober Ausdauer versteht man ein konditionelles Training, bei dem der Körper weniger Sauerstoff erhält als er benötigt. Dadurch steigt die konditionelle Leistungsfähigkeit des Sportlers, indem der Körper lernt ein höheres Volumen an Sauerstoff zu sich zu nehmen. Durch diese Beeinträchtigung sinkt jedoch die Aufnahmefähigkeit und Konzentration der Spieler. Macht es also Sinn zu kicken, nachdem ich ein anaerobes Ausdauertraining durchgeführt habe? Theoretisch nein. Es stellt sich demnach die Frage, wo ich einzelne Elemente in der Trainingsplanerstellung einordne. Grundsätzlich sollten technische Übungen zu Beginn des Trainings durchgeführt werden. Dazu zählen sowohl Pass-, Dribbling-, als auch Schussübungen. Häufig sehe ich diesbezüglich auch Trainer, die zum Ende des Trainings Torschuss trainieren möchten. Um die technische Entwicklung der Spieler zu fördern, wird jedoch eine hohe Konzentrationsfähigkeit benötigt, sodass solche technischen Übungen am Anfang des Trainings durchgeführt werden sollten. Auf die technischen Übungen sollten nun taktische Übungs- und Spielformen folgen. Da bei taktischen Übungen ein geringeres Maß an Präzision benötigt wird, sollten diese Formen nach den technischen Übungen erfolgen. Es ist dabei sinnvoll, vorab die Aufnahmefähigkeit der Spieler zu steigern, indem ein kleines Gedankenspiel eingebaut wird. Denn durch die hohe Fokussierung der Spieler im technischen Teil sinkt ihre Aufnahmefähigkeit. Möchte ich als Trainer das berühmte „Abschlussspiel“ einbauen, dann ist nun die Möglichkeit gekommen. Im Anschluss an technische und taktische Übungen kann ich die Spieler nun spielen lassen, sodass es einen fußballerischen Mehrwert mit sich bringt. Zum Abschluss einer Trainingseinheit ist das konditionelle Training einzuordnen. Die Spieler können sich total verausgaben und benötigen im Anschluss keine weitere Konzentration, um anspruchsvolle fußballerische Aufgaben zu lösen. Dies bringt uns wieder auf unser anfängliches Zitat zurück. Ich hoffe ihr konntet beim Lesen dieses Blogeintrags das ein oder andere für euer eigenes Training mitnehmen!
Geschrieben von Maik Zirwes
Exkurs: Möchte man die Sprintfähigkeit verbessern, so kann dies zum Anfang des Trainings erfolgen. Kurze Sprints sind im aeroben Bereich und belasten nicht die Konzentrationsfähigkeit. Dafür sollten die Spieler sich aber gründlich aufwärmen, um Verletzungen zu vermeiden.